Mittwoch, 01 Januar 2025 15:55

Gewalt und Chaos in der Silvesternacht 2024/25 in München

Silvesternacht-München Silvesternacht-München pexels/Foto illustrativ

Die diesjährige Silvesternacht in München war geprägt von Gewalt, zahlreichen Einsätzen der Sicherheits- und Rettungskräfte sowie schweren Verletzungen. Besonders ein Vorfall an der Wittelsbacherbrücke sorgte für Schlagzeilen.

Inhaltsverzeichnis:

Zusammenstöße an der Wittelsbacherbrücke

Ein massiver Polizeieinsatz wurde erforderlich, als sich etwa 300 Personen an der Wittelsbacherbrücke versammelten. Diese verbindet die Isarvorstadt mit dem Stadtteil Au. Laut Polizeibericht zündeten einige aus der Menge Gegenstände an und warfen gezielt Böller sowie Glasflaschen auf die Einsatzkräfte. Fünf Polizisten wurden verletzt, darunter ein Beamter mit Knalltrauma und angesengten Haaren.

Vier Personen wurden festgenommen, und zahlreiche Platzverweise wurden ausgesprochen. Es laufen Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Trotz der chaotischen Lage konnte die Polizei durch gezielte Maßnahmen die Situation unter Kontrolle bringen. Die Brücke war jedoch bis 2:30 Uhr gesperrt, und Polizeibeamte mussten selbst Glasscherben und Müll entfernen.

Weitere Vorfälle in der Innenstadt

Ein weiterer schwerwiegender Zwischenfall ereignete sich kurz nach Mitternacht am Odeonsplatz. Ein 19-jähriger Mann feuerte mehrmals mit einer Schreckschusspistole und verletzte bei seiner Festnahme einen Polizisten. Die Waffe und die Munition wurden beschlagnahmt, und der Tatverdächtige muss sich nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten.

Rund um den Marienplatz, wo ein komplettes Feuerwerksverbot galt, versammelten sich zwischen 21 und 2 Uhr etwa 6000 Personen. Die Polizei beschlagnahmte hierbei verbotene Pyrotechnik und musste mehrfach eingreifen. Auch am Olympiaberg und in angrenzenden Parkanlagen feierten mehrere Tausend Menschen.

Zunahme der Rettungseinsätze und schwere Verletzungen

Die Rettungskräfte der Feuerwehr und der Polizei hatten deutlich mehr Einsätze als im Vorjahr. Zwischen 18 Uhr an Silvester und 7 Uhr an Neujahr wurden 710 Einsätze registriert. Besonders Pyrotechnik verursachte viele Vorfälle, mit 110 Einsätzen im Vergleich zu 70 im Vorjahr.

Schwere Verletzungen von Kindern waren tragische Höhepunkte. In Ramersdorf wurde einem 14-Jährigen ein Großteil der Hand abgerissen. Ein Elfjähriger erlitt in Milbertshofen Verbrennungen, und in Trudering wurde ein Zweijähriger durch einen Feuerwerkskörper an der Hand verletzt. Insgesamt musste der Notarzt 130-mal ausrücken, was eine deutliche Steigerung gegenüber den 102 Einsätzen im Vorjahr darstellt.

Brände und Sachschäden durch Pyrotechnik

Mehrere Brände forderten die Feuerwehr. Ein Balkonbrand in der Messestadt Riem griff durch platzende Fensterscheiben auf mehrere Stockwerke über. Vier Wohnungen wurden beschädigt, und die Löscharbeiten dauerten rund zwei Stunden. Der Sachschaden wird auf mindestens 50.000 Euro geschätzt.

Auch Mülltonnenbrände waren zahlreich, teilweise griffen die Flammen auf angrenzende Gebäude über. In einem Fall in der Max-Wönner-Straße musste die Fassade eines Hauses geöffnet werden, was ebenfalls Schäden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro verursachte.

Tiere leiden unter der Knallerei

Wie jedes Jahr litten viele Haustiere unter der lauten Knallerei. Bereits am Nachmittag meldeten Bürger entlaufene Hunde bei der Polizei. Einige Tiere konnten ihren Besitzern zurückgebracht werden, doch viele blieben zunächst vermisst.

Quelle: www.patizonet.com/de/, sueddeutsche.de