Inhaltsverzeichnis:
- Chris Herbst und das Ende einer Ära
- Neue Perspektive - Pizza und Pasta statt Sushi
- Herausforderungen der Gastronomie in München
- Alternativen für Sushi-Liebhaber in München
Chris Herbst und das Ende einer Ära
Das Sushi & Soul war eine Institution im Glockenbachviertel. Seit seiner Eröffnung zog es Liebhaber japanischer Küche aus der ganzen Stadt an. Doch für Chris Herbst, der das Lokal in der Klenzestraße 71 betrieb, ist nun Schluss. „Die Entscheidung zu schließen, trifft man nicht von heute auf morgen“, erklärt der 62-Jährige. Obwohl das Lokal in den letzten Tagen noch einmal voller Gäste war, die sich von ihm verabschieden wollten, kam diese Unterstützung zu spät.
Die Gründe für die Schließung sind vielfältig: Die Gastronomie in München leidet unter enormen Belastungen. Die Corona-Pandemie, steigende Lebenshaltungskosten und eine erhöhte Mehrwertsteuer haben viele Lokale an den Rand der Existenz gebracht. „Früher mussten wir die Gäste nachts hinausbitten“, erinnert sich Herbst. Heute bleibt das Lokal nach 20 Uhr oft leer.
Neue Perspektive - Pizza und Pasta statt Sushi
Die Zukunft des Gebäudes in der Klenzestraße ist jedoch gesichert. Die Restaurantkette L’Osteria wird hier einziehen und voraussichtlich im Sommer mit ihrem Angebot starten. Damit bleibt die gastronomische Tradition an diesem Standort erhalten, auch wenn sie eine andere Richtung einschlägt. Chris Herbst selbst wird in den kommenden Wochen noch seine letzten Sushi-Rollen und Whiskeys servieren, bevor er sich von der Branche verabschiedet.
Herausforderungen der Gastronomie in München
Das Sushi & Soul ist nicht das einzige Lokal, das in letzter Zeit schließen musste. Auch etablierte Betriebe wie die Brasserie Tresznjewski und das Schwabinger Occam Deli mussten aufgeben. Viele Gastronomen kämpfen mit hohen Mietkosten, die stetig steigen. Herbst sieht wenig Hoffnung auf bessere Zeiten und zieht daher die Reißleine. Ob er noch einmal ein Lokal eröffnen wird, lässt er offen. „Erst einmal brauche ich Zeit für mich und meine Familie“, sagt er.
Die steigenden Herausforderungen spiegeln sich in der gesamten Branche wider. Besonders betroffen sind Betriebe, die auf Abendgäste angewiesen sind. Hohe Inflation und Sparmaßnahmen der Verbraucher machen es schwer, ausreichend Umsatz zu generieren.
Alternativen für Sushi-Liebhaber in München
Für die Fans der japanischen Küche gibt es jedoch noch Hoffnung. Lokale wie das Secret Garden in der Heiliggeiststraße oder das Sasou am Marienplatz bieten weiterhin erstklassige Sushi-Kreationen an. Besonders das Secret Garden hat sich durch vegane Spezialitäten einen Namen gemacht. Im Sasou sind zudem die Ramen-Suppen besonders empfehlenswert – perfekt für die kalte Jahreszeit.
Die Schließung des Sushi & Soul markiert das Ende einer Ära, doch die Vielfalt der Münchener Gastronomie bleibt erhalten. Sushi-Liebhaber finden weiterhin exzellente Alternativen in der Stadt. Für Chris Herbst beginnt ein neuer Lebensabschnitt - mit mehr Zeit für seine Familie und Enkel.
Quelle: webrivaig.com/de, tz.de