Gefahren des Waggon-Kletterns
Jugendliche fühlen sich oft von der technischen Komplexität und der scheinbaren Abenteuermöglichkeit an Bahnanlagen angezogen. Doch die Risiken sind enorm. Die Oberleitungen der Bahn führen Hochspannung von bis zu 15.000 Volt - eine Spannung, die um ein Vielfaches höher ist als jene in häuslichen Stromnetzen. Bereits eine Annäherung im Bereich von mehreren Metern kann zu einem tödlichen Stromschlag führen. Dies wurde durch die jüngsten Unfälle in Bayern deutlich, bei denen Jugendliche beim Klettern auf Waggons lebensgefährliche Verletzungen erlitten.
Risiko durch leise Züge und lange Bremswege
Ein weiteres unterschätztes Risiko stellt die moderne Zugtechnologie dar. Viele Züge sind heute so konstruiert, dass sie während der Fahrt kaum Lärm verursachen, was sie besonders gefährlich für Unachtsame macht. Hinzu kommt, dass ein heranfahrender Zug bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h einen Bremsweg von bis zu 1000 Metern benötigt. Ein Ausweichen ist für den Zugführer unmöglich, was die Aufenthaltsgefahr im Gleisbereich zusätzlich erhöht.
Präventionsmaßnahmen und Aufklärungsarbeit
Um weiteren Tragödien vorzubeugen, intensiviert die Bundespolizei ihre Aufklärungsarbeit. Es wurden unter anderem Schockbilder und Aufklärungsvideos veröffentlicht, die die dramatischen Folgen von Unfällen auf Bahnanlagen verdeutlichen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen und somit vor allem Kinder und Jugendliche von solchen Risikoorten fernzuhalten. Die Polizei appelliert zudem an Eltern, ihre Kinder aktiv über die Risiken aufzuklären und sie von den Gleisen fernzuhalten.
Quelle: TAG24