Inhaltsverzeichnis:
- Rückgang bei Tötungsdelikten und Rauschgiftkriminalität
- Mehr Gewalt im öffentlichen Raum und im Nahverkehr
- Deutlicher Zuwachs bei Sexualdelikten und Cybercrime
- Steigende Einsatzzahlen bei Großereignissen und wachsamere Bürger
- Eigentumsdelikte, Callcenterbetrug und politisch motivierte Kriminalität
Rückgang bei Tötungsdelikten und Rauschgiftkriminalität
Die Zahl der registrierten Straftaten sank 2024 um 1,2 % auf 100.330 Fälle. Auch die Häufigkeitszahl reduzierte sich auf 5.336 Delikte pro 100.000 Einwohner.
Besonders deutlich war der Rückgang bei Tötungsdelikten: Nur 26 Fälle wurden registriert, davon lediglich 4 vollendet – der niedrigste Wert seit 2018.
Im Bereich Rauschgiftkriminalität gab es einen Rückgang um 8,2 %. Auffällig ist der Rückgang bei Cannabis-Fällen um 53,3 % auf 3.189 Fälle, bedingt durch gesetzliche Änderungen. Heroin-Delikte sanken um 45,4 %, während die Kokain-Fälle um 10,7 % zunahmen.
Mehr Gewalt im öffentlichen Raum und im Nahverkehr
Die Gewaltkriminalität stieg um 2,5 % auf 5.118 Fälle, wobei 75 % der Taten im öffentlichen Raum stattfanden.
Auffällig ist der starke Anstieg bei tatverdächtigen Kindern: 344 Kinder wurden 2024 ermittelt – mehr als dreimal so viele wie 2014.
Rohheitsdelikte wie Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung stiegen auf 18.666 Fälle. Im öffentlichen Nahverkehr nahm die einfache Körperverletzung um 26,1 % auf 957 Fälle zu. Die Gewaltkriminalität in diesem Bereich wuchs um 18,9 % auf 472 Fälle.
Deutlicher Zuwachs bei Sexualdelikten und Cybercrime
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen leicht um 1,6 % auf 1.986 Fälle. Besonders die sexuelle Belästigung nahm um 24,4 % zu.
In 67,6 % der Fälle kannten sich Täter und Opfer bereits vor der Tat. Vergewaltigungen und schwere Übergriffe stiegen auf 312 Fälle.
Die Cyberkriminalität wuchs um 19,1 % auf 1.399 Fälle. Besonders betroffen waren Unternehmen durch Phishing und manipulierte Verkaufsplattformen. Trotz des Anstiegs sank der Vermögensschaden um 25 % auf 1,62 Millionen Euro.
Auch der Onlinehandel-Betrug stieg um 11,2 % auf 3.475 Fälle. Die Aufklärungsquote bleibt mit 73,5 % auf hohem Niveau.
Steigende Einsatzzahlen bei Großereignissen und wachsamere Bürger
Die Polizei München verzeichnete 311.517 Einsätze – ein Plus von 1,6 %. Im Schnitt waren das 850 Einsätze täglich, an Spitzentagen bis zu 1.200.
Häufigste Einsatzgründe waren Verkehrsbehinderungen (24.467), Unfälle (22.924) und Streitigkeiten (14.368).
Die Zahl der Hinweise aus der Bevölkerung („verdächtige Wahrnehmungen“) stieg um 30,4 % auf 10.950 – ein Zeichen für die wachsende Wachsamkeit der Bürger.
Große Herausforderungen waren Oktoberfest, die Fußball-Europameisterschaft und zahlreiche Demonstrationen. Am 5. September kam es zu einem terroristischen Anschlag durch einen 18-jährigen Österreicher am Karolinenplatz.
Eigentumsdelikte, Callcenterbetrug und politisch motivierte Kriminalität
Die Eigentumskriminalität stieg um 3,7 %. Besonders betroffen: Taschendiebstähle (+12,2 %) und Autodiebstähle (+15,7 %). Wohnungseinbrüche sanken leicht auf 878 Fälle, davon rund die Hälfte im Versuchsstadium.
Beim Callcenterbetrug ging die Zahl der Fälle zurück, aber der Schaden stieg massiv. Falsche Polizeibeamte traten in 342 Fällen auf. Trotz einer Erkennungsquote von 90,4 % betrug der Schaden 8,29 Millionen Euro – über 500 % mehr als im Vorjahr. Auch beim Enkeltrick zeigte sich ein ähnliches Bild: weniger Fälle, aber höhere Verluste.
Politisch motivierte Straftaten gingen um 5,7 % auf 1.861 zurück. Während es bei ausländischer Ideologie und der rechten Szene leichte Anstiege gab, fiel die Aufklärungsquote auf 61,1 %. Die Hasskriminalität stieg leicht auf 617 Fälle.
Insgesamt wurden 44.080 Tatverdächtige ermittelt – 5,3 % weniger als im Vorjahr. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger wurde nicht vollständig angegeben.
Quelle: Hallo München, www.milekcorp.com/de/