Mittwoch, 23 Oktober 2024 14:58

Lederhosen und Funkgeräte - die Rolle privater Sicherheitsdienste beim Oktoberfest

spielt der Sicherheitsdienst für München spielt der Sicherheitsdienst für München pixabay

Das Oktoberfest in München ist nicht nur das größte Volksfest der Welt, sondern auch eine logistische Meisterleistung in Sachen Sicherheit. Denn sofern nicht gerade eine Pandemie vorherrscht, strömen alle Jahre wieder Millionen Besucher auf die Theresienwiese, um in ausgelassener Stimmung zu feiern. Doch es gibt auch eine Welt hinter den Kulissen, die sich mit zunehmendem Alkoholpegel von diskret sichtbar in eine nahezu unsichtbare Welt verwandelt. Die Rede ist von einem ausgeklügelten Sicherheitskonzept.

Hier spielt der Sicherheitsdienst für München eine Schlüsselrolle, indem er unauffällig, aber effektiv für den Schutz aller Festgäste sorgt. Die Herausforderungen sind vielfältig: von der Koordination in der Menschenmenge über den Umgang mit alkoholisierten Besuchern bis hin zur Prävention potenzieller Konflikte. Im weiteren Verlauf dieses Artikels betrachten wir die Rolle privater Sicherheitsdienste beim Oktoberfest noch etwas genauer.

Unauffällige Integration in das Festgeschehen

Man kann es schon fast als eine Kunst ansehen, wenn sich private Sicherheitsdienste ins Oktoberfestgeschehen unauffällige integrieren. Denn anstatt in auffälligen Uniformen aufzutreten, trägt selbst ein Teil der Sicherheitskräfte manchmal traditionelle Trachten wie Lederhosen oder Dirndl. Hierzu gibt es zwar keine offizielle Aussage, allerdings kann man davon ausgehen, dass zumindest jene, die nicht beim Einlass tätig sind, sich zumindest so gut wie möglich an die Festbesucher anpassen, um nicht zu stark aufzufallen. Gleichzeitig müssen sie jederzeit einsatzbereit sein, was eine geschickte Platzierung der Funkgeräte und anderer Ausrüstung erfordert. Grundsätzlich besteht die Herausforderung darin, die richtige Balance zwischen Sichtbarkeit und Diskretion zu finden.

Potenzielle Unruhestifter sollen einerseits abgeschreckt werden, das Sicherheitspersonal soll andererseits aber nicht omnipräsent wirken und die Feststimmung trüben. Es geht hierbei aber nicht nur um das Vermeiden einer Trübung der Feststimmung, sondern auch um einen Überraschungseffekt für Krawallstifter. Denn es macht nicht immer Sinn, wenn diese die Sicherheitskräfte bereits hunderte Meter entfernt erkennen können. Diese subtile Präsenz ermöglicht es den Sicherheitskräften, effektiv zu arbeiten.

Kommunikation und Koordination

Grundsätzlich sind sowohl auf dem Oktoberfest als auch auf weiteren Großveranstaltungen die Kommunikation und Koordination zentrale Elemente für die Arbeit von privaten Sicherheitsdiensten. In den Menschenmengen und dem fröhlichen Treiben sind beispielsweise unauffällig platzierte Funkgeräte lebenswichtige Verbindungslinien. Sie ermöglichen einen ständigen Informationsaustausch zwischen den Sicherheitskräften, die über das weitläufige Festgelände verteilt sind. Der Vorteil? In Sekundenschnelle können so Meldungen über potenzielle Störungen oder Hilfseinsätze weitergegeben werden. Des Weiteren ermöglichen die modernen Kommunikationssysteme eine effiziente Koordination mit anderen Einsatzkräften wie der Polizei oder Sanitätern. Mithilfe spezieller Ohrstöpsel können sich die Einsatzteams trotz des Lärmpegels in den Bierzelten und auf den Fahrgeschäften klar verständigen.

Präventive Maßnahmen und Konfliktmanagement

Wo viel Alkohol fließt, sind auch physische Auseinandersetzungen unter den Gästen nicht weit. Durch den entsprechenden Alkoholeinfluss und der durch ihn eingeschränkten Feinmotorik stellen Aggressoren oft eher eine Gefahr für sich selbst dar. Da sie dennoch dabei auch andere Gäste gefährden können, sind präventive Maßnahmen und Konfliktmanagement ebenfalls wichtige Aufgaben der Sicherheitsdienste auf dem Oktoberfest. Hierfür beobachten sie aufmerksam das Geschehen, um potenzielle Konflikte frühzeitig zu erkennen.

Ihre Präsenz allein wirkt oft schon deeskalierend. Bei aufkommenden Spannungen und einer noch vorhandenen Ansprechbarkeit des Gegenübers setzen sie auf behutsame Intervention, ganz im Sinne der Wiesn-Gemütlichkeit. Diskrete Funkgeräte ermöglichen eine schnelle Verstärkung, falls nötig. Die Kunst liegt darin, Situationen zu entschärfen, ohne die Feststimmung zu beeinträchtigen. Hierbei müssen sie zwischen fröhlichem Übermut und echten Gefahren unterscheiden können.

Zusammenarbeit mit offiziellen Sicherheitsbehörden

Wie weiter oben kurz bereits angeschnitten wurde, ist auch die Zusammenarbeit zwischen privaten Sicherheitsdiensten und offiziellen Behörden ein entscheidendes Element für die Sicherheit des Oktoberfests. Hinter der Kulisse von Lederhosen und Dirndln verbirgt sich ein komplexes Netzwerk aus Koordination und Kommunikation. Die so gut wie möglich an die Kleidung der Festbesucher angepassten Sicherheitskräfte fungieren vor Ort als Augen und Ohren, während ihre Funkgeräte eine direkte Verbindung zu Polizei und Rettungsdiensten herstellen.

Bei Vorfällen können sie schnell und diskret Unterstützung anfordern, ohne Aufsehen zu erregen. Zur Zusammenarbeit mit offiziellen Sicherheitsbehörden gehören auch regelmäßige Lagebesprechungen und ein gemeinsamer Einsatzplan. Dies ermöglicht ein abgestimmtes Vorgehen, bei dem die privaten Dienste oft die erste Kontaktebene mit den Festbesuchern übernehmen. Währenddessen stehen die offiziellen Behörden wie die Polizei im Hintergrund bereit.

Spezielle Herausforderungen des Oktoberfests

Das Oktoberfest stellt private Sicherheitsdienste vor spezielle Herausforderungen. Durch seinen Ruf als größtes Volksfest der Welt sind auch viele internationale Gäste präsent. Die Sicherheitskräfte müssen daher auch mit kulturellen Unterschieden, Sprachbarrieren und unterschiedlichen Verhaltensweisen umgehen können. Dies ist eine Komponente. Eine weitere Komponente ist der oftmals hohe Alkoholkonsum, der zu unberechenbarem Verhalten führt. Und dieses Verhalten erfordert meistens ein schnelles und besonnenes Eingreifen. Eine weitere Komponente ist die erhöhte Schwierigkeit beim Crowd-Management. Denn die Massenströme zu beliebten Festzelten erfordern Fingerspitzengefühl und präzise Absprachen. Die Sicherheitsteams müssen zudem mit der Lautstärke und dem Gedränge umgehen, was die Kommunikation erschwert.