Geschichtlicher Hintergrund
Das Restaurant „Beim Sedlmayr“, einst unter der Führung von Rudi Färber nach dem Tod des ursprünglichen Inhabers Walter Sedlmayr, erlangte Berühmtheit in München durch seine exzellente Kronfleischküche und den legendären Schweinsbraten. Im Herbst 2022 übernahm Hans Jörg Bachmeier das Lokal mit dem Ziel, zusammen mit Färber, der jedoch bald darauf entlassen wurde, neue Maßstäbe zu setzen.
Pleitedrama und seine Ursachen
Die Probleme begannen mit dem Ausscheiden Färbers, welcher die Küche bis dahin geleitet hatte und sich entschied, seine Karriere am Tegernsee fortzusetzen. Die Übernahme des Restaurants durch Bachmeier fiel zudem zusammen mit einer umfangreichen Baustelle, die durch Schäden am Dach des Gebäudes im Juni des Vorjahres notwendig wurde. Diese unerwarteten Renovierungen führten dazu, dass das Restaurant monatelang hinter einem Gerüst verschwand und wichtige Einnahmequellen, wie die Freischankflächen, wegfielen. Dies resultierte in erheblichen Umsatzeinbußen.
Zukünftige Entwicklungen
Trotz der hoffnungsvollen Perspektive, dass die Paulaner - Brauerei, der bisherige Pächter des Lokals, den Pachtvertrag über den Mai hinaus verlängern könnte, wurde bekannt, dass die Großgastronomen Sebastian und Stephan Kuffler den „Sedlmayr“ zum 1. Juli übernehmen werden. Die Brauerei bleibt zwar weiterhin der Bierpartner, jedoch steht der Betrieb unter der neuen Leitung vor großen Herausforderungen.
Das Aus für „Beim Sedlmayr“ unter der Ägide von Hans Jörg Bachmeier ist eine Zäsur für das Münchner Nachtleben und die lokale Gastroszene. Es zeigt, wie schnell traditionelle Betriebe in der heutigen schnelllebigen Zeit unter Druck geraten können, besonders wenn unvorhergesehene Ereignisse wie umfangreiche Renovierungsarbeiten oder die Pandemie dazwischenkommen. Das Restaurant „Beim Sedlmayr“ steht symbolisch für viele andere traditionelle Gaststätten, die ums Überleben kämpfen müssen.
Quelle: TZ.DE