Sofortige Auswirkungen der Insolvenz
Der Insolvenzantrag betrifft zunächst die Veranstaltermarke FTI Touristik. Reisen, die bereits begonnen haben, sollen nach Plan abgeschlossen werden, wobei ab dem 4. Juni nicht gestartete Reisen wahrscheinlich nicht oder nur teilweise durchgeführt werden können. Diese Ankündigung bringt Unsicherheit für viele Urlauber, die ihre Reisepläne möglicherweise ändern müssen.
Finanzielle Schwierigkeiten und gescheiterte Rettungsversuche
Trotz erhaltener staatlicher Unterstützung in Höhe von 595 Millionen Euro während der Corona - Krise schien die Zukunft des Unternehmens zunächst gesichert. Ein Investorenkonsortium unter Führung des US - Finanzinvestors Certares plante, die FTI Group für einen symbolischen Euro zu übernehmen und weitere 125 Millionen Euro zu investieren. Die Genehmigung der Wettbewerbshüter stand allerdings noch aus. Zuletzt blieben die Buchungszahlen jedoch weit hinter den Erwartungen zurück, und viele Lieferanten bestanden auf Vorauszahlung, was zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf führte. Dies konnte bis zum Abschluss des Investorenprozesses nicht mehr gedeckt werden, und weitere staatliche Hilfen wurden abgelehnt.
Zukünftige Maßnahmen und Unterstützung durch den Reisesicherungsfonds
Im Falle der Insolvenz eines Reiseanbieters, wie nun bei FTI, tritt der Deutsche Reisesicherungsfonds in Aktion. Dieser Fonds, der nach der Pleite von Thomas Cook ins Leben gerufen wurde, soll sich um die Erstattung der Vorauszahlungen der Kunden kümmern sowie den Rücktransport gestrandeter Urlauber und deren Unterbringung bis zur Rückkehr organisieren.
Die Insolvenz der FTI Touristik GmbH markiert einen weiteren Wendepunkt in der durch die Pandemie hart getroffenen Reisebranche. Die FTI Group, die zuletzt wieder ein Umsatzwachstum verzeichnete, sieht sich nun mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die Auswirkungen auf die Beschäftigten, die Urlauber und die gesamte Branche zu bewältigen.
Quelle: Berliner Morgenpost