Inhaltsverzeichnis:
- Ergebnisse der polizeilichen Untersuchungen
- Täter hatte Kontakte zu extremistischen Inhalten
- Orientierungsschwierigkeiten des Täters am Tatort
Ergebnisse der polizeilichen Untersuchungen
Der Täter, ein österreichischer Staatsbürger, feuerte mindestens elf Schüsse auf die Gebäude. Er benutzte eine Schweizer Wehrmachtskarabiner mit einem daran befestigten Bajonett, um ein Schild des Generalkonsulats zu beschädigen. Die Polizei stellte klar, dass islamistische Motive nur eine untergeordnete Rolle spielten. Hinweise auf eine organisierte Struktur oder Mittäter gibt es nicht.
Beim Eintreffen der Polizei kam es zu einem Schusswechsel. Vierzehn Projektile aus Polizeiwaffen trafen den Angreifer. Trotz einer großangelegten Untersuchung, an der bis zu 100 Beamte beteiligt waren, gibt es keine Beweise für eine direkte Verbindung zu einer Terrororganisation.
Täter hatte Kontakte zu extremistischen Inhalten
Laut den Ermittlern war der Täter ein sozial isolierter Einzelgänger mit einer unreifen Persönlichkeit. Bereits im Jahr 2021 hatte er in einem Computerspiel Symbole der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) verwendet. Diese Organisation stürzte später mit Unterstützung anderer Rebellen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und wurde in die neue Übergangsregierung integriert.
Zudem konsumierte der Täter regelmäßig radikale Online-Inhalte, die sich mit einer vermeintlichen Benachteiligung von Muslimen befassten. Er hinterließ antisemitische Kommentare zu Videos mit Bezug auf den Krieg in Gaza und bezeichnete andere Personen als „Ungläubige“.
Orientierungsschwierigkeiten des Täters am Tatort
Die Polizei geht davon aus, dass der Täter nicht alle Gebäude gezielt angriff. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, dass er sich mit einer Handy-App orientieren musste. Laut Sebastian Herre, dem Leiter der Sonderkommission des Landeskriminalamts, hatte sich der Täter den Ablauf seiner Tat „ganz anders vorgestellt“.
Er schoss zunächst auf das Fenster eines anderen Gebäudes, kletterte hinein, irrte im Erdgeschoss umher und verließ das Gebäude wieder durch das Fenster. Dass der Angriff auf das Konsulat scheiterte, lag daran, dass es wegen einer Gedenkveranstaltung zum Olympia-Attentat von 1972 geschlossen war.
Zwölf Minuten nach dem Parken seines Autos im Bereich des Generalkonsulats wurde der Täter bei einem Schusswechsel mit der Münchner Polizei tödlich getroffen.
Quelle: tz.de, www.globewings.net/de