Montag, 05 Mai 2025 09:53

Warnstreiks im Kfz-Handwerk - Verzögerungen in Bayern möglich

Warnstreiks im Kfz-Handwerk führen zu Verzögerungen in Bayern Warnstreiks im Kfz-Handwerk führen zu Verzögerungen in Bayern pixabay/Foto illustrativ

Am Montag müssen sich Autobesitzer in Bayern auf Verzögerungen einstellen. In mehreren Städten werden Beschäftigte aus Werkstätten und Autohäusern zeitweise die Arbeit niederlegen. Betroffen sind München, Augsburg und Fürth.

Inhaltsverzeichnis:

Streiks bei VW, Mercedes und MAN in Augsburg

Bereits am Montagvormittag traten in Augsburg Beschäftigte mehrerer Werkstätten in den Warnstreik. Dazu gehören Standorte des Volkswagen-Konzerns sowie Betriebe von Mercedes. Auch Mitarbeitende von Lastwagen- und Busherstellern wie MAN und Daimler beteiligen sich an der Aktion.

Die Gewerkschaft will mit den Arbeitsniederlegungen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen. Betroffen sind vor allem große Niederlassungen im städtischen Raum. Der Streik betrifft Werkstätten, Autohäuser und Servicezentren. Ziel ist es, eine Reaktion der Arbeitgeber auf die Forderungen der Gewerkschaft zu erzwingen.

Demonstrationszug bei BMW in München

In München folgten weitere Beschäftigte dem Aufruf der IG Metall am Mittag. Geplant war ein Demonstrationszug durch die Stadt sowie eine Kundgebung vor einem Standort des Unternehmens BMW. Die Gewerkschaft organisierte die Aktionen, um eine stärkere mediale Wirkung zu erzielen und die Arbeitgeber zu Verhandlungen zu bewegen.

Die Beteiligung an den Protesten fiel regional unterschiedlich aus. In München lag der Fokus auf den Marken BMW und Daimler. Auch kleinere Betriebe aus dem Umfeld beteiligten sich vereinzelt. Viele Kunden erhielten kurzfristig Absagen für vereinbarte Werkstatttermine.

Fürth - Schichtende bei Mercedes vorzeitig

In Fürth beteiligten sich Mitarbeitende mehrerer Mercedes-Niederlassungen an den Warnstreiks. Die Schichten wurden vorzeitig beendet. Kundenservice und Werkstattbetrieb kamen teilweise zum Erliegen. Die IG Metall hatte zu diesem Schritt aufgerufen, nachdem die bisherigen Verhandlungen aus ihrer Sicht ohne Ergebnis geblieben waren.

Die Gewerkschaft kritisiert, dass trotz guter Auftragslage in Werkstätten und stabiler Nachfrage keine konstruktiven Angebote von den Arbeitgebern vorgelegt wurden. Der Verhandlungsführer der IG Metall Bayern, Bojidar Beremski, verwies auf die Unzufriedenheit der Beschäftigten.

Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Lohn

IG Metall fordert eine Lohnerhöhung um 6,5 Prozent sowie 170 Euro mehr für Auszubildende. Die Arbeitgeber lehnen dies ab. Sie verweisen auf hohe Betriebskosten und die aktuell schwache Konjunktur. Günter Friedl, Vertreter der Tarifgemeinschaft des bayerischen Kfz-Gewerbes, erklärte, dass viele kleinere und familiengeführte Betriebe derzeit kaum finanziellen Spielraum hätten.

Im bayerischen Kraftfahrzeuggewerbe arbeiten laut IG Metall rund 120.000 Personen. Die Tarifverhandlungen dauern an. Die Gewerkschaft hat weitere Warnstreiks nicht ausgeschlossen.

Kunden sollten sich in den kommenden Tagen auf Einschränkungen einstellen. Weitere Aktionen sind in Vorbereitung.

Quelle: TZ, www.patzionet.com/de