Montag, 06 Oktober 2025 11:20

Rekordhitze und Großeinsatz auf der Wiesn 2025

Sicherheitsalarm und Sommerhitze prägten die Wiesn 2025 in München. Sicherheitsalarm und Sommerhitze prägten die Wiesn 2025 in München. Pixabay/Foto illustrativ

München – Das Oktoberfest 2025 wird als eines der ereignisreichsten in die Geschichte eingehen. Zwei Sperrungen der Theresienwiese, Temperaturen bis zu 31 Grad und über 600 eingesetzte Polizisten prägten die diesjährige 190. Wiesn. Trotz hoher Sicherheitsmaßnahmen und intensiver Kontrollen verlief das größte Volksfest der Welt insgesamt geordnet.

Inhaltsverzeichnis:

Großeinsatz der Polizei nach Drohschreiben

Am 1. Oktober kam es zu einem Großeinsatz, der die Aufmerksamkeit der gesamten Stadt auf sich zog. Ein 57-jähriger Tatverdächtiger hatte im Münchner Norden das Haus seiner Eltern in Brand gesetzt und Sprengfallen angebracht. Bei ihm wurde ein Drohschreiben mit direktem Bezug zur Wiesn gefunden. Daraufhin wurde die Theresienwiese vollständig geräumt und erst um 17.30 Uhr nach gründlicher Durchsuchung mit Spürhunden wieder geöffnet.

Wenige Tage später, am mittleren Wiesn-Samstag, musste das Gelände erneut kurzzeitig evakuiert werden. Grund war eine massive Überfüllung zum Wechsel der Reservierungen um 17 Uhr. Diese Maßnahme erfolgte aus Sicherheitsgründen und dauerte nur kurze Zeit.

Über 600 Polizisten und 54 Kameras im Einsatz

Die Münchner Polizei setzte während der Wiesn 2025 mehr als 600 Beamte ein. Unterstützt wurden sie von der Bayerischen Bereitschaftspolizei, Taschendiebfahndern aus ganz Deutschland und uniformierten Kräften aus Italien. Insgesamt waren 54 Überwachungskameras installiert, deren Livebilder direkt in die Einsatzzentrale der Wiesnwache übertragen wurden.

Laut Polizei konnte die Videotechnik in 183 Fällen erfolgreich eingesetzt werden, um Einsatzkräfte zu unterstützen. Außerdem wurden 30 Straftaten direkt durch Videoaufzeichnungen aufgedeckt.

Polizeieinsätze im Vergleich

JahrAnzahl der EinsätzeVeränderung
2024 1.764
2025 1.598 –9,4 %

Die meisten Vorfälle betrafen Körperverletzungen, Streitigkeiten oder hilfebedürftige Personen. Während im Vorjahr ein besonders friedliches Fest verzeichnet wurde, stieg 2025 die Zahl der registrierten Straftaten leicht an, lag jedoch deutlich unter dem Niveau von 2023.

Anstieg bei Kokain-Delikten und Alkoholfahrten

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Kontrollen nach dem Betäubungsmittelgesetz. Insgesamt wurden 148 Anzeigen registriert, davon der Großteil wegen Kokainbesitzes. Verstöße mit Cannabis traten deutlich seltener auf.

Die Polizei führte zahlreiche mobile und stationäre Verkehrskontrollen durch. Dabei wurden 438 Fahrten unter Alkoholeinfluss festgestellt, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2024 (322 Fälle). Davon entfielen 253 auf Straftaten und 185 auf Ordnungswidrigkeiten.

Besonders auffällig war die Zunahme bei E-Scooter-Fahrten: 252 Verstöße wurden festgestellt, ein Anstieg von 86,67 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach schweren Trunkenheitsfahrten oder Verkehrsunfällen wurden 291 Führerscheine sichergestellt (2024: 209).

Übersicht der Verkehrskontrollen

Kategorie20242025Veränderung
Fahrten unter Alkoholeinfluss 322 438 +36 %
Davon E-Scooter 135 252 +86,7 %
Sichergestellte Führerscheine 209 291 +39,2 %

Feuerwehr München zieht positive Bilanz

Die Münchner Feuerwehr war mit bis zu 29 Kräften täglich auf der Theresienwiese im Einsatz. Ihre Aufgaben umfassten Sicherheitskontrollen der großen Festzelte, Notausgänge und Rettungswege. 59 kleinere Mängel wurden dokumentiert und sofort behoben.

Bis zum letzten Sonntagabend verzeichnete die Wiesnwache 14 Einsätze. Die meisten waren technische Hilfeleistungen. Einmal musste eine Drehleiter eingesetzt werden, weil Regenwasser durch das Dach eines Festzeltes eindrang. In einem anderen Fall kam es im Servicezentrum zu einem Brand in einem elektrischen Betriebsraum. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden.

Ein Fest der Extreme

Das Oktoberfest 2025 zeigte sich in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Rekordtemperaturen von 31 Grad an den ersten beiden Tagen, intensive Sicherheitsvorkehrungen und ein breites internationales Polizeiaufgebot prägten die Veranstaltung. Trotz aller Herausforderungen verlief die 190. Wiesn ohne größere Zwischenfälle – ein Erfolg für Einsatzkräfte und Veranstalter gleichermaßen.

Quelle: TZ, FOCUS online, YouTube