Inhaltsverzeichnis:
- Unbekannte Drohnen über München
- Versorgung der Passagiere im Terminal
- Auswirkungen auf Lufthansa und Langstrecken
- Forderungen nach mehr Abwehrmaßnahmen
- Sicherheit beim Oktoberfest
Unbekannte Drohnen über München
Nach Angaben der Pressestelle des Flughafens begannen die Einschränkungen am Donnerstag gegen 22.18 Uhr. Die Flugsicherung setzte den Betrieb aus, nachdem Drohnen in der Nähe gesichtet worden waren. In der Folge wurden 17 Flüge gestrichen. Zudem mussten 15 Maschinen nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt ausweichen.
Die Polizei durchsuchte das Gelände. Landes- und Bundespolizei setzten Beamte und einen Hubschrauber ein. Hinweise auf Täter oder Fluggeräte fanden sie jedoch nicht. Bundespolizeisprecher Stefan Bayer bestätigte, dass Zeugen bereits um 21.30 Uhr sowie erneut um 22.30 Uhr Drohnen gesehen hätten. Wegen der Dunkelheit konnte keine Aussage über Größe oder Typ gemacht werden.
Versorgung der Passagiere im Terminal
Der Flughafen München reagierte schnell. Für betroffene Reisende wurden 400 Feldbetten im Terminal aufgestellt. Diese waren nach Angaben der Flughafen München GmbH weitgehend belegt. Wer wollte, erhielt eine Schlafmöglichkeit.
Im Terminal 2 wurden Fluggäste in den sogenannten Erholungsbereichen untergebracht. Andere entschieden sich, in Hotels oder bei Angehörigen zu übernachten. Der Flughafen koordinierte gemeinsam mit den Fluggesellschaften die Versorgung von rund 3.000 betroffenen Menschen.
Auswirkungen auf Lufthansa und Langstrecken
Auch die Lufthansa bestätigte Verzögerungen. 19 Verbindungen der Airline mussten gestrichen oder umgeleitet werden. Darunter befanden sich auch drei Langstreckenflüge nach Asien. Diese sollen am Freitagnachmittag nachgeholt werden.
Der Flughafen selbst ist regulär zwischen Mitternacht und 05.00 Uhr wegen Lärmschutzbestimmungen geschlossen. Der Vorfall fiel damit in die Zeit der Betriebsruhe. Dennoch waren zahlreiche Fluggäste betroffen, da am selben Wochenende das Oktoberfest stattfand, zu dem Besucher aus aller Welt angereist waren.
Forderungen nach mehr Abwehrmaßnahmen
Die Sichtungen führten zu politischen Reaktionen. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) forderte mehr finanzielle Mittel für Drohnenabwehr und Forschung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach sich für einen sofortigen Abschuss illegaler Drohnen aus.
Auch der Flughafenverband ADV meldete sich zu Wort. Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel betonte, dass der Luftverkehr klare Zuständigkeiten brauche. Die Entscheidung, ob eine Drohne eine Gefahr darstellt, liege weiterhin bei Bundes- und Landespolizei.
Sicherheit beim Oktoberfest
Die Drohnenüberflüge werfen auch Fragen für das Oktoberfest auf. Im Umkreis von 5,5 Kilometern um die Festwiese gilt ein Flugverbot. Wiesnchef Christian Scharpf erklärte, dass es bisher keine Drohnensichtungen gegeben habe. Die Sicherheitslage werde jedoch in Abstimmung mit Luftamt Südbayern und Deutscher Flugsicherung genau beobachtet.
Der Vorfall zeigt, wie verwundbar der Luftverkehr gegenüber illegalen Drohnenflügen ist. Ermittlungen zu den Tätern laufen weiter. Bislang ist unklar, wer die Drohnen steuerte und welches Motiv dahinterstand.
Quelle: BR24, www.globewings.net/de